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Zum Jahresende: Israels Sackgasse

Phil Weiss, Gründer & Senior Editor, 1. Januar 2024  | Aufgefallen: 2. Januar 2024

1. Jan. 2024  newsletters.mondoweiss.net/emails/webview/59730/109182918283232771

Demonstrant bei einer Solidaritätskundgebung für die Palästinenser in Washington am 4. November 2023.
Fotografie von Andrew Courtney.

Denken Sie am Ende des Jahres daran:

Noch immer dürfen keine westlichen Reporter in den Gazastreifen, um Zeugen eines historischen Völkermordes zu werden. Diese Zensur verzerrt den westlichen Blick. Und die New York Times und alle Sender und auch Biden akzeptieren diese faschistischen Regeln und predigen, dies sei Wahrheit und Demokratie.

Unser Reporter in Gaza, Tareq Hajjaj, ging mit seinem Sohn* an dessen erstem Geburtstag auf die Strasse, um eine Kerze für den Kuchen zu suchen, den seine Mutter gerade zusammenkratzte, als israelische Raketen in ein nahegelegenes Auto einschlugen und ein Mann Tareq aufforderte, Qais die Augen zuzuhalten, damit er die auf dem Bürgersteig verstreuten Gliedmaßen nicht sehen würde.

Später schrieb Tareq einen Brief an seinen Sohn. "An deinem Geburtstag sind wir über Flüsse von Blut und entstellte menschliche Leichen gelaufen".

Israel hat keine Vision. Die Führung dieses Landes hat nicht die geringste Ahnung, wohin sie mit diesem Wahnsinn will. Sie hat die Hamas in der ganzen Welt populär gemacht. Israel scheint nun einen Weltkrieg als Lösung für ihre Probleme zu wollen. Alle anderen Lösungsansätze haben nicht funktioniert. Die "Abraham-Abkommen". "Verwaltete Besatzung". "Wirtschaftlicher Frieden".

Keine dieser Lösungen löst das Kernproblem: Die Palästinenser weigern sich, einen minderwertigen Status unter zionistischer Herrschaft zu akzeptieren.

Israels einzige Antwort darauf sind Ströme von Blut, die Zerstörung der palästinensischen Städte bis die Palästinenser fliehen. Man versucht, sie davon zu überzeugen, keine Palästinenser zu sein und ihr Land zu vergessen. Die Formel, die auf Golda Meir zurückgeht - so etwas wie einen Palästinenser gibt es nicht.

Tragisch für die Amerikaner ist, dass unsere führenden Politiker dem israelischen Trauma und der fehlenden Vision völlig auf den Leim gegangen sind (und tragisch für die Juden ist, dass dies auch für meine Gemeinde gilt). Die große Mehrheit der Amerikaner beider Parteien ist für einen Waffenstillstand. Aber "der Grad der politischen Vereinnahmung der politischen Institutionen in den USA ist inzwischen so absolut, dass es sie nicht einmal mehr interessiert, was das amerikanische Volk denkt" (sagt Craig Mokhiber, der aus der UNO ausgetreten ist, weil diese es nicht geschafft hat, Apartheid und Völkermord zu stoppen). McCarthy'sche Zionisten haben die Leitung der Universität von Pennsylvania wegen angeblicher Duldung von Antisemitismus abgesetzt, und jetzt wird auch ein Kampf geführt, um aus denselben Gründen den Präsidenten von Harvard abzusetzen, resp. zu retten.

Die neue Definition eines Antisemiten lautet: Jemand, der die Idee eines alles beherrschenden jüdischen Staates zwischen Fluss und Meer ablehnt. Doch gerade das ist die Sackgasse, in der der Zionismus angekommen ist: die jüdische Vorherrschaft. Das ist seine einzige Vision und sie ist eben keine Vision. Doch zum Glück wird dieser Rassismus der Weltöffentlichkeit vor Augen geführt - trotz der Abwesenheit westlicher Reporter in Gaza.

Qais' Arzt sagt, er solle ein Ei pro Tag essen, aber er hat seit Monaten kein Ei mehr gegessen. Aber sein Vater sagt: "Mach dir keine Sorgen, Kleiner".

"Eines Tages werden wir ein neues Haus haben, gross und geräumig, umgeben von Bäumen und einem Gemüsegarten. Im Moment müssen wir nur warten und unsere Hoffnung mit der ihren auf all die guten Dinge verbinden, die uns widerfahren können - das Ende des Krieges zu erleben, ein normales Leben zu führen, in dem der Zugang zu Lebensmitteln nicht vom Leiden abhängt, und sehen und hören zu können, was ein Kind an seinem ersten Geburtstag sehen und hören sollte."

Sagen wir: Amen

mondoweiss.net/2023/12/a-letter-to-my-son-on-his-first-birthday-in-gaza