Medienmitteilung der Gesellschaft Schweiz-Palästina GSP
29. November 2018
Heute, am 29. November 2018 jährt sich der «Tag der Internationalen Solidarität mit dem palästinensischen Volk» zum 31. Mal. Damit erinnern die Vereinten Nationen (UN) an ihre eigene Resolution von 1947, welche die Aufteilung des Mandats Palästina in zwei Staaten beschlossen hatte. Israel gründete 1948 seinen Staat und vertrieb über 700'000 PalästinenserInnen von ihren Grundstücken und Häusern. Damit jährte sich dieses Jahr die Nakba (zu Deutsch «Katastrophe») zum 70. Mal.
Die «Gesellschaft Schweiz Palästina» (GSP) nimmt den heutigen Tag zum Anlass, die Schweiz und die Vereinten Nationen daran zu erinnern, dass sie ihren Auftrag noch immer nicht abgeschlossen haben. Seit 70 Jahren wird Internationales Völkerrecht durch die Vertreibung und die Verweigerung des Rückkehrrechts verletzt. Seit mehr als 50 Jahren hält Israel das Westjordanland und Ostjerusalem besetzt und hat diese Gebiete in schwerwiegender Verletzung der 4. Genfer Konvention kolonisiert. Angesichts der totalen Kontrolle des Gazastreifens gilt auch dieser noch immer als von Israel besetzt.
Dennoch scheint die Resilienz der PalästinenserInnen ungebrochen zu sein. Eine Delegation der GSP besuchte dieses Jahr Palästina und Israel und war positiv überrascht über den Gestaltungswillen der Bevölkerung. Die Universität Bir Zeit in der Nähe von Ramallah baut für die 4.0 Technologie aus. Gleichzeitig hat sie einen grossen Sprung in der Weltrangliste der Universitäten gemacht.
Mit dem Bau einer modernen Stadt auf einem Berg zwischen Ramallah und Bir Zeit setzt der ehemals vertriebene Palästinenser Bashir Masri mit Rawabi (zu Deutsch Berg) ein Zeichen und Bekenntnis der Innovation zum modernen Palästina: ein Ort zum Leben und Arbeiten. Die Stadt soll eine Mitmachstadt werden, wo schon heute Quartierräte tagen, welche das immer belebtere Rawabi organisieren. Räume und Treffpunkte für Start-ups und junge Firmen sind in Betrieb. Ein Amphitheater mit allen akustischen Ansprüchen präsentiert heute schon praktisch monatlich Konzerte und Theater für über 15'000 ZuschauerInnen.
Die hier angesiedelten Unternehmen sind weltoffen und kooperieren weltweit durch Joint Ventures, Tochterunternehmungen und Investitionen. Die Filmindustrie, welche grossmehrheitlich von Frauen geprägt ist, überzeugt internationale Festivals. Die GSP-Delegation war sich einig: Dies ist die Dritte Intifada, die Intifada der Innovation durch Herz und Hirn.
Die Mehrheit der Palästinenserinnen und Palästinenser schliesst ihre Ausbildung auf der tertiären Stufe ab, auch dank der UNRWA, welche die Schulung aller Flüchtlinge sicherstellt. Die GSP kämpft dafür, dass nicht auch noch diese Institution zerstört wird, bevor die Vereinten Nationen ihr noch immer erklärtes Ziel erreicht haben: ein Staat Palästina in den Grenzen von 1967.
Geri Müller, Präsident der Gesellschaft Schweiz-Palästina GSP
United Nations – The Question of Palestine:
http://www.un.org/en/events/palestinianday/
https://www.un.org/unispal/